Rainer Kröning, Berlin

Data Dictionary

Ein Data Dictionary (DD), seltener auch Datenwörterbuch, ist ein Verzeichnis aller Daten eines Systems mit ihren Eigenschaften und ihrer Verwendung.

Eigenschaften sind:

Der Verwendungsnachweis gibt Auskunft darüber, an welchen Stellen des Systems (Programme, Module) die Daten verwendet werden und über ihre Ablage in Datenbanken oder Dateien mit den dabei geltenden Restriktionen, und den Bedingungen für das Anlegen und Löschen.

Das DD wird z.B. zur Konsistenzüberwachung eines Datenbestandes benötigt. Es bildet ferner die Grundlage für die gemeinsame Verwendung gleicher Datenelemente in verschiedenen Systemteilen, den Aufbau von Datenbanken und der Vereinheitlichung der Zugriffe auf die Daten.

Das Data Dictionary entsteht in der Definitionsphase und wird in der Entwurfs- und Implementierungsphase weiter verwendet. Dabei wird es ergänzt und verfeinert, bis es zur Codegenerierung (Datenstrukturen) herangezogen wird.

Nach /DeMarco/ werden in einem Data Dictionary Datenstrukturen und Datenelemente (ein nicht weiter zerlegbares Datum) in leicht modifizierten BNF (Backus-Naur-Form) beschrieben.

Die nachfolgenden Darstellungen zeigen Symbole für DD-Einträge und Beispiele für DD-Einträge.

Symbol Bedeutung Beispiel
= Äquivalenz A = B + C
+ Sequenz, keine implizite Ordnung A = A1 + A2 + A3
[ | ] Alternative A = [ B | C ]
{ } Iteration A = { B }
m{ }n Iteration mit Grenzen A = 1{ B }5
( ) Option, 0 oder 1 mal vorhanden A = B + (C)
* * Kommentar A = B + C *Kommentar*

Symbole für DD-Einträge

Das Beispiel zeigt einen Ausschnitt aus einer Definition einer Lieferantendatei.

Beispiele für DD-Einträge

Weisheit

Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche!

Franz von Assisi
1182 – 1226
Heiliger der römisch-katholischen Kirche

Musikerwitz

Das Schiff sinkt schnell über den Bug. Der Bassist klammert sich an sein Instrument und denkt: "Ein Glück, dass ich nicht Flötist geworden bin!"